Anlässlich des 50. Todestages von Robert Schuman, dem "Vater Europas", fanden in Metz mehrere Veranstaltungen statt, die die Metropole Lothringens sichtbar zu einer "europäischen Stadt" werden ließen. Auch die Europa-Union Worms nutzte das Gedenken an den ehemaligen französischen Außenminister, der nach dem Zweiten Weltkrieg für die Aussöhnung mit Deutschland und die deutsch-französische Freundschaft eintrat, zu einer Tagesfahrt nach Metz.

Die 120.000 Einwohner große Stadt, Grabstätte der Karolinger, hat eine ähnlich bewegte Geschichte wie Worms vorzuweisen, allerdings verfügt Metz über eine ungleich bedeutendere Bausubstanz. Aus dem Mittelalter etwa stammen die Kathedrale und die Templerkirche, Ausdruck der Gegenwart ist das 2010 eröffnete Museum Centre Pompidou.

Die Wormser Gruppe unternahm eine Besichtigung der 1220 begonnenen Kathedrale, der Altstadt und des "Kaiserviertels", das nach der Annexion Elsass-Lothringens ab 1871 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit prachtvollen Gebäuden im Stil der Gründerzeit und vor allem im Jugendstil bebaut wurde. Zu den bemerkenswerten Bauten dieser Zeit gehören das alte städtische Krankenhaus, die Post, die damalige Industrie- und Handelskammer, die von Kaiser Wilhelm II. persönlich 1908 eingeweihte evangelische Kirche, die architektonisch dem Speyerer Dom nachempfunden ist, sowie der Hauptbahnhof.

Zwischen 1905 und 1908 im neo-romanischen Stil errichtet, sind die Dimensionen des Bahnhofs mit seiner 300 Meter langen Halle, seinem Kaiserpavillon und seinem 30 Meter hohen Turm gewaltig. Stand einst die militärische Funktion des repräsentativen Baus im Vordergrund, dient der Bahnhof längst der zivilen Nutzung und als Ort der friedlichen Begegnung über Europas Grenzen hinweg. In etwas mehr als vier Stunden kann man Metz mit dem Zug von Worms erreichen. Die Europa-Union hatte die schnellere Busfahrt gewählt, für deren Organisation Vereinsvorsitzender Dr. Jörg Koch seiner Stellvertreterin Gabriele Gumbel und deren Mann Karl Gumbel mit einem Gutschein dankte.

Gruppenfoto vor der evangelischen Kirche in Metz.